Im Umgang mit Fehlern machen Unternehmen viele Fehler – Erfolgsfaktor Fehlerkultur: Wie Führungskräfte Klarheit schaffen
„Ihr sollt Fehler machen dürfen.“
Wie fühlen Sie sich als Führungskraft, wenn Sie dies zu Ihren Mitarbeitenden sagen? Mulmig, nicht wahr? Denn, wie werden Sie da Ihrer Verantwortung gerecht?
Den Mitarbeitenden geht es nicht anders. Auch sie sind verunsichert. Sie wissen nicht, wann Fehler dann doch verhängnisvoll für sie werden können. Einfach so draufloszufehlern wäre fahrlässig.
Fehlerkultur ist ein gefährlicher Begriff
Kürzlich hatte ich im Coaching eine 39-jährige, frisch gekürte Bereichsleiterin eines Beratungsunternehmens. Sie sagte:
Meine Teamleiter tun sich schwer, Fehler einzugestehen und bei anderen anzusprechen.
Als ich sie fragte, wie es ihr selbst damit geht, sagte sie:
Meine Führungskräfte sagen mir, dass ich als Chefin unklar sei. „Einerseits rufst du uns auf, weniger Angst vorm Fehlermachen haben und andererseits reitest du auf Fehlern rum.“
Haben Sie so etwas auch schon gehört?
Wie können wir klarer werden? Gibt es Regeln für Fehlerkultur?
So schaffen Sie Klarheit im Umgang mit Fehlern
Hilfreich ist es, zwei Arten der Wertschöpfung zu unterscheiden:
Komplexe Wertschöpfung und Irrtum
Hierbei werden Aufgaben angepackt, für deren Lösung es kein verlässliches Wissen gibt. Das Ergebnis ist nie ganz kalkulierbar, leicht landen wir auf dem Holzweg. Wie bei Fußball Matches oder Innovationen gehört gelegentliches Scheitern zum Geschäft. In solchen Fällen ist eine Kultur des Verständnisses, der Toleranz und Loyalität unter Kolleg*innen gefordert.
Im modernen Leadership spricht man deshalb nicht von Fehlern, sondern Irrtum.
Standardisierte Wertschöpfung und Fehler
Bei dieser Art von Wertschöpfung gibt es verlässliches Wissen. Ergebnisse sind kalkulierbar und entweder richtig oder falsch. Hier Fehlertoleranz walten zu lassen, kann gefährlich und geschäftsschädigend sein. Wenn es aber nicht um Leben und Tod geht, wie im Flugzeugbau, dann sollten wir es mit perfektionistischer Fehlerfreiheit nicht übertreiben.
Oft ist Schnelligkeit gefordert und diese geht auf Kosten der Qualität. Ein „Quick and Dirty“ sollte sich aber im Rahmen einer vertretbaren Fehlertoleranz abspielen. Alles andere müsste angesprochen und korrigiert werden.
Fehler sind und bleiben Fehler.
Rufen Sie mich gerne spontan an, wenn Sie das Thema Fehlerkultur und Führung vertiefen wollen. Ich freue mich auf einen unverbindlichen Gedankenaustausch. +49-30-936 28 660
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Unterscheiden Sie konsequent zwischen Fehlern und Irrtümern
Um Verwirrung beim Begriff Fehlerkultur zu vermeiden, sollte das Management konsequent zwischen Fehlern und Irrtümern unterscheiden.
Das obere Management befasst sich hauptsächlich mit komplexen Problemen, was in der Natur strategischer Themen liegt. Diese Menschen wissen, dass sie an Irrtümern scheitern können. Oder dass sich Irrtümer auch als Sechser im Lotto erweisen können. Viele Irrtümer liefern überraschende Erkenntnisse für ganz andere Themen.
Das obere Management kann vorbildhaft vorleben, was Loyalität und Großzügigkeit bei Irrtümern bedeutet.
Damit bewirken sie eine reale Veränderung in der Unternehmenskultur. Sie schaffen Bewusstsein, wie mit der Angst des Scheiterns umgegangen werden kann. Vielleicht erschaffen Sie sogar so etwas wie „Psycological Safety“ (Amy Edmondson, Harvard)
Fazit – Wenn es um das sensible Thema Fehler geht, hilft diese Faustregel:
- Irrtümer bei komplexen Aufgaben sind OK, denn sie gehören dazu.
- Fehler bei Standardaufgaben sind nur OK, wenn sie in einem vertretbaren Rahmen bleiben.
Der oben angesprochenen Bereichsleiterin ist es gelungen, mit dieser Unterscheidung kongruenter zu werden in ihrer Führungskommunikation.
Und bei ihren Führungskräften und Mitarbeitenden konnte sie mit der Unterscheidung zwischen Fehler und Irrtum für neues Bewusstsein zu sorgen.
Jetzt können Fehler jenseits der Fehlertoleranz viel leichter angesprochen werden. Und vor allem hat die Angst vor Irrtümern abgenommen. Eine Kultur der Irrtumstoleranz fördern die Teamleiter mit kleinen Scheiter-Heiter-Events. Nach dem Motto: Fail fast – learn fast.
Verspüren Sie gerade Verbesserungsbedarf, wenn es um zukunftsfähige Führung und Kommunikation geht?
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