Verlieren Sie Fachkräfte, weil Führungskräfte unbeliebte Entscheidungen treffen? – 1 Tipp, der Ihr Unternehmen weiterbringt.
Vergraulte Fachkräfte verlassen das Unternehmen. Sie sind frustriert darüber, wie Führungskräfte Entscheidungen treffen.
Unternehmen erleiden schmerzliche Verluste. Menschliche Beziehungen zerbrechen. Neue Fachspezialisten sind kostspielig.
Das Pikante daran:
Streitpunkt ist oft nicht, was Führungskräfte entscheiden, sondern, wie sie Entscheidungen treffen.
Von Fachkräften und Middle Managern höre ich, dass sie frustriert sind, weil von Ihnen Selbstverantwortung und Mitdenken gefordert wird. Wenn es aber um Entscheidungen geht, wird ihre Meinung nicht berücksichtigt. Oder sie werden von ihren Chef-Chefs erst gar nicht befragt. So etwas ist natürlich für jeden halbwegs engagierten Menschen der Megafrust und Motivationskiller Nummer 1.
Geschäftsführer höre ich klagen, dass sie sich in ihrer Entscheidungsfreiheit eingeschränkt fühlen. Denn Fachkräfte glauben, überall mitreden zu müssen. Chefs fühlen sich von so einem Partizipationsanspruch der Fachkräfte bedrängt. Gerade in strategischen Fragen kann dieser Partizipationsanspruch zu einer regelrechten Partizipationsfalle werden. Viele Unternehmen haben dieses Problem, gerade wenn sie sich mit dem Wappen New Work schmücken.
Wir haben es hier mit einem klassischen Dilemma zu tun.
Die Kernfrage ist, wer in welcher Situation entscheiden soll.
Es geht um Entscheidungsverfahren und wie diese begründet und kommuniziert werden.
Erklären Sie Ihr Entscheidungsverfahren. Das verbessert die Chance, Fachkräfte ans Unternehmen zu binden.
Hier die drei wichtigsten Entscheidungsverfahren:
Die Einzelentscheidung von oben
Hierbei trifft die Führungskraft basierend auf der Hierarchie eine freie Entscheidung.
Dieses Entscheidungsverfahren ist sinnvoll,
- wenn Zeitdruck herrscht und die Führungskraft über das notwendige Wissen zur Problemlösung verfügt.
- wenn strategisches Verständnis gefordert ist.
- wenn es um die Verantwortung für das gesamte Unternehmen geht oder wenn Partikularinteressen das Unternehmenswohl gefährden.
Beispiele: Merger, Company Splitting, neue Produktlinien.
Die konsultative Einzelentscheidung
Hierbei befragt die Führungskraft die Fachkräfte und Kollegen nach ihrer Expertenmeinung; danach trifft sie unabhängig ihre Entscheidung.
Dieses Entscheidungsverfahren ist sinnvoll,
- wenn es um komplexe Themen geht, wenn es also kein eindeutiges Wissen über eine Lösung gibt und jemand mit Intuition und Erfahrung das Zepter übernehmen sollte.
- wenn Meinungsverschiedenheiten oder Interessensgegensätze unauflösbar sind.
Beispiele: Neue Sales Strategie für den chinesischen Markt, Innovationen, Software Einführung, Entlassungen, Weiterbildungsmaßnahmen.
Die delegative Entscheidung
Hierbei lässt die Führungskraft eine Fachkraft oder ein Team frei entscheiden – im Konsens oder Konsent. Dieses eher demokratische Verfahren kann sehr motivierend wirken und viele neue Ideen kreieren. Im Rahmen agiler Methoden kann es eine hohe Effektivität entfalten.
Dieses Entscheidungsverfahren ist sinnvoll,
- wenn es um ein klar eingegrenztes Problem
- wenn die Gruppe überschaubar ist und über Fachwissen verfügt.
- wenn Erfahrung mit Selbstorganisation besteht und kollektive Intelligenz wahrscheinlich ist.
Beispiele: Pilotprojekte, neue Vertriebs- und Produktionseinheiten in crossfunktionalen Teams, digitale Entwicklung in Scrum.
Fazit!
Fachkräften bleiben im Unternehmen, wenn Führungskräfte Entscheidungen klar kommunizieren. Sie sollten in jedem einzelnen Fall begründen und erklären, wie Entscheidungen getroffen werden.
Es dreht sich also wieder mal alles um Kommunikation.
Fördern Sie das Gespräch über Entscheidungsverfahren. Das schafft Verständnis für alle Stakeholder und baut Interessensgegensätze ab.
Damit vergrößern Führungskräfte die Chance, …
- dass ihr Führungsverhalten als konsistent und widerspruchsfrei empfunden wird.
- dass Fachkräfte mitdenken und bei bestimmten Themen verantwortungsvoll entscheiden.
- dass sie Entscheidungsfreiheit bei strategischen Themen habe.
Mit dem Gespräch über das jeweilige Entscheidungsverfahren vergrößern Sie die Chance, dass Fachkräfte im Unternehmen bleiben.
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